Das Werkzeug „Farbverlauf“ ermöglicht es Ihnen, einen Bereich des Bildes mit einem Farbverlauf zu füllen. Der Farbverlauf beginnt im Standardfall mit der Vordergrundfarbe und endet mit der Hintergrundfarbe. Um den Verlauf aufzutragen, ziehen Sie bei gedrückter Maustaste einen Strich in die Richtung, in die der Verlauf aufgetragen werden soll. Die Weichheit des Überganges hängt von der Länge des von Ihnen gezogenen Striches ab. Je länger der Strich, desto weicher der Verlauf.
Es gibt eine erstaunliche Anzahl von Dingen, die Sie mit dem Werkzeug tun können. Die zwei wichtigsten Eigenschaften sind der Farbverlauf und die Form. Durch Klicken auf die Schaltfläche Farbverlauf öffnet sich ein Klappmenü, aus dem Sie aus einem grossen Angebot von Verläufen auswählen können, welche mit GIMP mitgeliefert werden. Darüber hinaus können sie auch eigene Verläufe designen und abspeichern.
Für die Eigenschaft Form stehen 11 Einstellungen zur Auswahl: Linear; Bi-Linear; Kreisförmig; Quadratisch; Konisch (symmetrisch, asymetrisch); Formangepasst (winkelig, sphärisch, dimpled) sowie Spirale (links- und rechtsdrehend). „Formangepasst“ ist von diesen die interessanteste. Sie bewirkt, dass der Verlauf den Grenzen der aktuellen Auswahl folgt, egal wie kompliziert diese auch sein mögen. Im Gegensatz zu den anderen Forment spielte bei der Einstellung „Formangepasst“ die Länge oder Richtung der bei der Anwendung des Werkzeuges gezogenen Linie keine Rolle.
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Tipp |
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Probieren sie die verschiedenen Einstellungen des Klappmenüs Modus aus, selbst wenn Sie den gleichen Verlauf in der gleichen Form anwenden, führt ein verschiedener Modus zu sehr interessanten Ergebnissen. |
Sie haben verschiedene Möglichkeiten das Werkzeug „Farbverlauf“ zu aktivieren:
Über das Menü
-> -> im Bildfenster,
Mit einen Mausklick auf das Symbol
im Werkzeugfenster, sowie
Über das Tastenkürzel L.
Die Tasten L aktiviert das Werkzeug „Farbverlauf“.
Mit der Taste Strg wird das Rotieren um den Anfangspunkt des Farbverlaufes auf 15 Grad Schritte beschränkt.
Die Eigenschaften des Werkzeuges
lassen sich durch einen Doppelklick auf das Symbol
anzeigen.
Mit dem Schieberregler lässt sich die Deckkraft des Farbverlaufes einstellen. So kann der Schieber zwischen 100 (volle) und 0 (keine) eingestellt werden. Der voreingestellte Standardwert ist 100.
Die verfügbaren Modi verändern die Art und Weise, wie die Pixel auf die Ebene gezeichnet werden. Ähnlich den Ebenenmodi, bestimmen die Füllmodi wie eine Überblendung mit ausgewählten Füllfarbe bzw. des Musters und der zu füllenden Ebene geschieht. Ausführliche Informationen und Beispiele zu den Modi, die GIMP zur Verfügung stellt, finden Sie im Glossar.
Durch Klicken auf den aktuellen Farbverlauf öffnet sich der Farbverlaufsbrowser. Über diesen können Sie sich zwischen eigens erstellten Farbverläufen und den Standardfarbverläufen entscheiden. Mit der Einstellung Umkehren können Sie die Richtung des Verlaufes verändern. Im Standard voreingestellt ist ein linearer Farbverlauf zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe.
Durch den für die Eigenschaft Versatz eingestellten Wert, lässt sich die Grösse des Überganges zwischen den Farben festlegen. Standardmässig ist der Versatz auf 0 eingestellt, welches einen sehr weichen Übergang zwischen den Farben ergiebt. Bei einem hohem Versatzwert wird der gesamte Farbverlauf auf zwei Farben beschränkt.
Diese Eigenschaft legt fest, welche Form der aufzutragende Verlauf haben wird. GIMP bietet die Möglichkeit zwischen 11 verschiedenen Farbverlaufsformen auszuwählen. Die einzelnen Formen werden im Folgenden detailliert vorgestellt.
Der lineare Farbverlauf zeichnet den Übergang zwischen den Farben ohne Transformation. So entsteht ein linearer oder gerader Übergang zwischen den ausgewählten Farben.
Bei dem Bi-Linearen Farbverlauf, wird der Verlauf vom Startpunkt aus in beiden Richtungen aufgetragen. Somit entsteht ein gespiegelter Eindruck von der Mitte des Verlaufs.
Die radiale Form zeichnet den Farbübergang kreisförmig, also mit einem Zentrum in Vordergrundfarbe und einem äusseren Kreis in Hintergrundfarbe. Es entsteht der plastische Eindruck, einer runden Oberfläche.
Diese vier Formen sind Varianten auf einem Quadrat: Quadratisch, Formangepasst (winkelig), Formangepasst (sphärisch), und Formangepasst (dimpled). Bei allen befindet sich im Zentrum des Quadrates ein Bereich mit Vordergrundfarbe. Dies ist der Punkt, an dem die Linie zum Auftragen des Verlaufes startete.
Wie der Name es schon verrät, zeichnet sich dieser Farbverlauf durch seine konische Form aus. Hier werden alle vorgegebenen Farbbereiche standardmässig, weich überblendet.
Im Vergleich zum symmetrisch, konischen Farbverlauf, wird bei der asymmetrischen Variante nicht das Ende des Farbverlaufes mit dem Anfang weiche überblendet.
Diese Form zeichnet den ausgewählten Farbverlauf als Spirale. Das linke Bild zeigt die Spirale (rechtsdrehend) und das rechte Bild zeigt Spirale (linksdrehend).
Für die Formmodi Linear, Bi-Linear, Kreisförmig und Quadratisch stehen verschiedene Wiederholungsarten des Verlaufes zur Verfügung. Sie können wählen zwischen: Sägezahn Welle und Dreieckswelle. Die Sägezahnwelle beginnt mit der Vordergrundfarbe, verändert sich bis zur Hintergrundfarbe und beginnt dann erneut mit der Vordergrundfarbe. Demgegenüber startet die Dreieckswelle mit der Vordergrundfarbe, verändert sich in die Hintergrundfarbe und verändert sich dann wieder in die Vordergrundfarbe. Es gibt daher keinen „Sprung“ im Farbverlauf.
Für die Farbverläufe steht eine Ditheringmethode zur Verfügung. Mehr über das Dithering Verfahren im Glossar.
An scharfen Farbübergängen wird ein Antialiasing durchgeführt. Je grösser die Maximale Tiefe ist (max. 10), desto mehr Rechenzeit wird benötigt, um die umliegendenden Farbwerte zu berechnen.
Kaum Auswirkung hat die Anpassende Hochrechnung auf sehr bunten Farbverläufen mit entsprechend vielen Farben, da hier meist schon ein weicher Übergang zwischen den Farben besteht.