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Einfache Mehrstimmigkeit

Die einfachste Weise, Abschnitte mit mehr als einer Stimme pro Notensystem zu notieren, ist es, jede Stimme als eine Sequenz zu notieren (innerhalb der Klammern {...}) und dann die beiden Klammer simultan zu kombinieren, indem sie mit \\ getrennt werden.

     
     \new Staff \relative c' {
       c16 d e f
       <<
         { g4 f e | d2 e2 } \\
         { r8 e4 d c8 ~ | c b16 a b8 g ~ g2 } \\
         { s2. | s4 b4 c2 }
       >>
     }

[image of music]

Dieser Trenner veranlasst, dass Stimmen (Voice) -Kontexte1 angelegt werden. Sie tragen die Namen "1", "2" usw. In jedem dieser Kontexte wird die Richtung von Bögen, Hälsen usw. entsprechend angepasst.

Diese Stimmen sind alle unabhängig von der Stimme, in der die Noten außerhalb der << \\ >>-Konstruktion notiert sind. Das sollte man berücksichtigen, wenn man auf Stimmen-Ebene Veränderungen vornimmt. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass Legato- und Bindebögen nicht in eine << \\ >>-Umgebung hinein- noch aus hier hinaus ragen können. Die parallelen Notenabschnitte aus unterschiedlichen << \\ >>-Umgebungen hingegen gehören der gleichen Stimme an. Hier noch einmal das gleiche Beispiel mit unterschiedlichen Notenköpfen und Farben für jede Stimme. Die Veränderung der Notenköpfe in der Hauptstimme hat keine Auswirkung auf die Stimmen innerhalb der << \\ >>-Umgebungen, und die Veränderung der Notenköpfe für die untere Stimme setzt sich fort in der zweiten << \\ >>-Umgebung. Hier ist auch eine Noten über die Taktgrenze hinweg an die untere Stimme der zweiten Polyphonie-Umgebung angebunden.

     
     \new Staff \relative c' {
       \override NoteHead #'style = #'cross
       \override NoteHead #'color = #red
       c16 d e f
       <<
         { g4 f e } \\
         { \override NoteHead #'style = #'triangle
           \override NoteHead #'color = #blue
         r8 e4 d c8 ~ }
       >> |
       <<
         { d2 e2 } \\
         { c8 b16 a b8 g ~ g2 } \\
         { \override NoteHead #'style = #'slash 
           \override NoteHead #'color = #green
           s4 b4 c2 }
       >>
     }

[image of music]

Polyphonie verändert nicht das Verhältnis der Noten innerhalb einer \relative { }-Umgebung. Jede Note wird weiterhin errechnet aus der direkt vorhergehenden.

\relative { NoteA << NoteB \\ NoteC >> NoteD }

NoteC ist relativ zu NoteB, nicht NoteA; NoteD ist relativ zu NoteC, nicht NoteB oder NoteA.


Fußnoten

[1] Polyphone Stimmen werden in anderen Programmen teilweise als „layers“ (Schichten) bezeichnet.


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