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LilyPond stellt Unterstützung für Generalbassnotation zur Verfügung.
<< \new Voice { \clef bass dis4 c d ais g fis} \new FiguredBass \figuremode { < 6 >4 < 7\+ >8 < 6+ [_!] > < 6 >4 <6 5 [3+] > < _ >4 < 6 5/>4 } >>
Die Unterstützung besteht aus zwei Teilen: Es gibt einen Eingabe-Modus,
aktiviert durch den Befehl \figuremode
, in dem Ziffern für den Bass
als Nummern eingegeben werden können, und einen Kontext
FiguredBass, der dafür sorgt, dass die entsprechenden
BassFigure-Objekte auch erstellt werden.
Im Eingabemodus wird eine Gruppe von Bassziffern mit den Zeichen
<
and >
begrenzt. Die Dauer wird nach dem >
-Zeichen
eingegeben.
<4 6>
Versetzungszeichen werden durch Anhängen von -
, !
und +
hinter die Nummern erreicht. Ein Pluszeichen wird mit dem Befehl \+
gesetzt, verminderte Quinten und Septimen mit 5/
und 7/
.
<4- 6+ 7!> <5++> <3--> <7/> r <6\+ 5/>
Pausen können mit _
notiert werden. Klammern werden mit [
und ]
gesetzt. Text kann auch eingefügt werden nach den Regeln im
Abschnitt Text markup commands.
< [4 6] 8 [_! 12] > < 5 \markup { \number 6 \super (1) } >
Es ist auch möglich, Vortsetzungslinien für wiederholte Ziffern zu benutzen.
<< \new Staff { \clef bass c4 c c } \figures { \set useBassFigureExtenders = ##t <4 6> <3 6> <3 7> } >>
In diesem Fall werden wiederholte Ziffern immer durch eine Linie ersetzt.
Der FiguredBass
-Kontext kümmert sich nicht um die aktuelle Basslinie.
Als Konsequenz müssen eventuell zusätzliche Ziffern eingefügt werden, um
Linien unter alle Noten zu erhalten, und die Verwendung von \!
kann nötig werden, um zu lange Linien zu stoppen.
Bei der Benutzung von Linien werden gemeinsame Ziffern immer in die
gleiche vertikale Position gesetzt. Wenn dies nicht gewünscht ist,
können Pausen (r
) eingefügt werden. Dadurch wird die vorangegangene
Positionierung aufgehoben. So kann man etwa
<4 6>8 r8
anstelle von
<4 6>4
schreiben.
Versetzungszeichen und Pluszeichen können vor oder nach den Ziffern stehen,
abhängig von den figuredBassAlterationDirection
- und
figuredBassPlusDirection
-Eigenschaften.
Auch wenn die Unterstützung für bezifferten Bass anscheinend an die
Akkord-Notation erinnert, ist sie doch sehr viel einfacher. Der Modus
\figuremode
speichert einfach die Ziffern und der
FiguredBass-Kontext gibt sie so aus, wie sie notiert
werden. Es gibt also keine Umrechnung von Tonhöhen und die Notation
wird in der MIDI-Datei nicht umgesetzt.
Programmintern erstellt die Funktion einfache Textbeschriftung. Somit
sind alle Textbeschriftungsbefehle verfügbar, um die Formatierungen zu
verändern. So kann zum Beispiel die vertikale Position der Ziffern mit
baseline-skip
gesetzt werden.
Bassziffern können auch direkt einem Notensystemkontext (Staff
)
hinzugefügt werden. In diesem Fall wird ihre vertikale Position automatisch
bestimmt.
In der Standardeinstellung werden die Bassziffern über den Noten ausgegeben. Um Ziffern unter den Noten zu erhalten, kann der Befehl
\override Staff.BassFigureAlignmentPositioning #'direction = #DOWN
benutzt werden.
Wenn Bassziffern über dem Notensystem mit Ergänzungslinien und
implicitBassFigures
benutzt werden, kann es vorkommen, dass
die Linien vertauscht werden. Besonders kritisch wird es, wenn
mehrere Bassziffern sich überschneidende Linien haben. Um dieses
Problem zu vermeiden, sollte stacking-dir
im BassFigureAlignment
benutzt werden.
Programmreferenz: BassFigure-, BassFigureAlignment-, BassFigureLine-, BassFigureBracket- und BassFigureContinuation-Objekte und der FiguredBass-Kontext.
Diese Seite ist für LilyPond-2.11.58 (Entwicklungszweig).
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